Bericht

Bericht Kirwe

Umwerfende Genüsse

Wenn es die „Ersinger Kirwe“ des Musikvereins nicht gäbe, dann müsste man sie erfinden. Darüber herrschte Einigkeit in der Turn- und Festhalle, wo zwei Tage lang fröhlich gefeiert wurde. Dass die Kirwe-Besucher in der Halle alles verkehrt herum sahen, hatte dabei nichts mit einem Zuviel an Geistigem zu tun. „Ersingen steht Kopf“ war das diesjährige Motto der Kirwe und ganz konsequent wurde die Ausschmückung der Halle einfach andersherum angebracht.
„Bei unserer Kirwe geht es uns immer auch darum, einen Bezug zu wechselnden Themen der Ortsgeschichte und lokalen Anekdoten herzustellen“, erklärten André Reiling und Eddi Vögele, die Vorsitzenden des Ersinger Musikvereins. Dieses Mal ging es um die frühere Tradition des Ersinger Weinbaus und dessen Wirkung auf die Mitglieder einer Musikkapelle.

Mit dem Durst fing alles an

Als „Musikantenschmeißer“ ist der Riesling-Sylvaner aus der heimischen Weinlage bekannt. Wie dieser zu seinem Namen kam, erzählte Heimatforscher Rudolf Vögele in Versen. Dabei war der Kern der Legende durchaus prosaisch: „An einem warmen, schönen Frühlingstag im April 1955 wurde die neugeschaffene Gemeinschafts- Rebanlage auf dem Ameisenberg eingeweiht. Man war durstig, entsprechend wurde dem Rebensaft zugesprochen. Ein junger Musiker fuhr danach mit seinem Moped und dem großen Bass auf dem Rücken in das Dorf. Dabei gelang ihm beim Kelterhof die Kurve nicht ganz, so dass er samt seinem Instrument an der Keltermauer landete“, so Rudolf Vögele.
Als wenige Jahre später zum ersten Mal voll geherbstet werden konnte und die Winzer einen originellen Namen suchten, erinnerte man sich an den unglücklichen Bassisten und nannte den Wein kurzerhand „Musikantenschmeißer“. Die Überlieferung und Rudolf Vögeles originelle Dichtung machte aus der Geschichte gleich ein ganzes Orchester, das per Domino-Effekt samt Instrumenten zu Fall gekommen sei.
Viel zur guten Unterhaltung trug das musikalische Programm der Kirwe bei. Die „Ersinger Kirwe-Musikanten“ des Musikvereins machten den Auftakt. Die Band „Wizard“, die Musikkapelle Dietlingen sowie die Schülerkapelle und Flötengruppe des Musikvereins Ersingen übernahmen die weitere musikalische Begleitung.

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Bericht Platzkonzert


Orchestergraben mitten im Ort

Der Musikverein Ersingen spielte erstmals auf dem neuen Dorfplatz

In der neu gestalteten Ortsmitte von Ersingen lässt sich gut musizieren. Das hat der Musikverein Ersingen jetzt mit einem Platzkonzert zum Herbstauftakt unter Beweis gestellt. Erstmals habe man im „Orchestergraben“ zwischen Dorfplatz „Uff de Brück“ und Amtskeller Platz genommen, stellte Musikvereinsvorstand Eddi Vögele in seiner Begrüßung launig fest.
Rund 300 Besucher machten Stufen und Freifläche zu einem Amphitheater und wohnten dem Konzert unter freiem Himmel bei. Geleitet von Dirigent Erwin Jahl eröffnete das Orchester mit dem „Erzherzog- Albrecht-Marsch“ von Karl Komzak. Böhmisch-mährisch ging es weiter mit „Flammende Herzen“, einer Polka von Roland Kohler. An Bert Kaempfert erinnerte ein Potpourri des Blasorchesters. Im Stil einer Big Band würdigte das Orchester Billy Vaughn mit „Goldies“. „Udo Jürgens live“ bildete die Hommage an einen zeitgenössischen Klassiker, mit gern gehörten Stücken wie „Siebzehn Jahr, blondes Haar“, „Ein ehrenwertes Haus“ oder „Griechischer Wein“.
Sämtliche Alter von unter zwanzig bis über achtzig Jahre sind im Orchester des Ersinger Musikvereins vertreten. „Es ist ein großes Verdienst unseres Dirigenten Erwin Jahl, dass es ihm immer wieder gelingt, eine solch große Altersspanne, die mehrere Generationen umfasst, in ein Orchester zu integrieren“, würdigte Eddi Vögele. Mit viel Applaus honorierte das Publikum die Darbietungen des Orchesters und bat um Zugabe. Die erhielt es in Gestalt der „Rock Season“ der Original Fichtelgebirgsmusikanten.

Quelle & Foto: Pforzheimer Zeitung, S. 31 vom 2.10.2008, Martin Schott

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